Naturparadies mit Schönheitsfehlern

Nach unserer Übernacht-Zugfahrt sind wir im südlichen Teil Chinas in tropischen Gefilden angekommen. Nach einer kurzen Weiterfahrt in Richtung Xingping wurden wir von einer traumhaften Landschaft begrüßt, die jedes Fotografenherz höherschlagen lässt. Unzählige puschelige Karstberge boten einen Anblick, den man erstmal eine Weile auf sich wirken lassen muss.

Die Karstberge entstanden, als vor 200 Millionen Jahren das Meer durch tektonische Erhebung des Meeresbodens zurückwich und die übrigbleibenden Berge langsam erodierten. Die Berge an sich stellen schon Attraktion genug dar, zusätzlich sorgt die tropische Vegetation für ganz neue Eindrücke. Bambus und allerlei fremde Pflanzen bestimmen das Landschaftsbild. In dieser Region leben auch Pandabären, die jedoch aufgrund ihrer Seltenheit für den Menschen kaum sichtbar sind.

Stellt euch also vor, Ihr seid in einer der Traumlandschaften dieser Erde unterwegs und seid voller Faszination für das, was Ihr seht. Dann aber werdet Ihr durch Baulärm, laute Menschenmassen und knatternde Bambus-Boote in die Wirklichkeit zurückgeholt. Das ist eben China. Während man in anderen Ländern der Erde einen solchen Naturschatz noch stärker schützen und bewahren würde, stolpert man in Xingping an vielen Ecken über Müllreste oder über irgendetwas, das die Idylle doch wieder stört. Wir beschweren uns nicht und genießen. So viel Schönheit lassen wir uns nicht verderben.

Xingping wird seit Jahrhunderten vom Li River geprägt und so war die Fischerei schon lange eine wichtige Einnahmequelle. Da so viele Bambuspflanzen in der Region wachsen, wurden klassischerweise Bambusrohre für den Bootsbau genutzt. Am Fluss lassen sich immer noch die einstigen Fischer mit ihren Booten ablichten.

Auch das Alltagsleben haben wir versucht, fotografisch festzuhalten und so sind ein paar Personenaufnahmen und Detailfotos entstanden.

In ländlichen Gebieten erlebt man immer wieder Szenen aus einer anderen Zeit. Hier wurden gerade Kühe über eine Brücke getrieben.

Wettertechnisch müssen wir uns nun deutlich umstellen. Die kalten Tage an der Chinesischen Mauer mit teilweise nur 7 Grad Celsius sind vorbei, stattdessen schwitzen wir bei feuchtwarmen 29 Grad aus jeder Pore. Bald hört Ihr wieder von uns, dann mit Blog-Einträgen aus Hong Kong.

 

Ganz liebe Grüße in die Heimat!

 

PS: am meisten vermisse ich eine saftige Scheibe Vollkornbrot mit Bergkäse!

Kommentare: 5 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Otti (Freitag, 28 Oktober 2016 22:13)

    Wieder so tolle Impressionen aus einer anderen Welt!
    Und wieder ein hochinteressanter Reisebericht, der uns fesselt und denken lässt, wir wären selbst dabei und stünden mit Euch am Fuß der imposanten Karstberge.
    So groß können die Schönheitsfehler doch gar nicht sein!
    Es macht riesigen Spaß, Euch auf Euren Etappen durch diese Traumwelten der Natur
    zu begleiten. Danke!

    LG Otti

    PS: Vollkornbrot und Bergkäse sind bei "ALDI China Süd, Filiale Hong Kong", ab Montag
    im Angebot !!! Also greift zu, wenn Ihr da seid!

  • #2

    Christine (Samstag, 29 Oktober 2016 14:29)

    Lieber Otti, das hast du aber lieb geschrieben! Danke!! Und dank dir genauso doll für den Bergkäse-Tipp. :-))) Eine herzliche Umarmung und Grüße in die Heimat!

  • #3

    Michael und Gisela (Samstag, 29 Oktober 2016 21:49)

    Del Ottmal hat uns den Gag geklaut!!!
    Daher jetzt ganz vorurteilsfrei weiter:
    Das macht soooo einen Spaß, eure Reiseeindrücke mitzulesen und auch eure beiden unterschiedlich nuancierten Blickwinkel - sowohl wörtlich-inhaltlich als auch bildlich - wahrzunehmen und dabei noch ganz viel zu lernen. Kannten zwar den Kormorantrick schon aus Filmen, aber so ist das nochmal etwas völlig Anderes.
    Passt weiter gut auf euch auf!!! Wir freuen uns schon auf die nächste Botschaft!
    Es drücken euch Mi&Gi

  • #4

    Michael und Gisela (Samstag, 29 Oktober 2016 21:58)

    ... und natürlich weiterhin:
    路顺利 !!!

  • #5

    Otti (Sonntag, 30 Oktober 2016 18:21)

    Auch von mir weiterhin 路顺利 !!!
    Alles Gute!

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