Was wäre Neuseeland ohne Leuchttürme? Die standen bei uns als nächstes auf der langen Foto-Liste und wir hatten uns besonders fotogene ausgesucht. Als erstes führte uns der Weg auf der Nordinsel zum Castlepoint Lighthouse an der Ostküste. Das Wetter war wenig vielversprechend und so machten wir uns abends eher unmotiviert auf den Weg zum Leuchtturm. Schauer zogen an uns vorbei und schneller als wir gucken konnten, standen wir auch schon in einem Schauer drin... Aber wir gaben nicht auf und ziemlich schnell merkten wir, dass an diesem Abend doch noch mehr drin ist. Dicke Wolken und Sonnenlücken fingen an, sich abzuwechseln, so konnten wir schöne Langzeitbelichtungen probieren.
Und plötzlich begann eine Show sondergleichen... Besser hätte es nicht sein können, denn sie Sonne fing an, die Wolken von unten anzustrahlen und wir erlebten einen unvergesslichen Sonnenuntergang. Wir haben schon so manche schöne Lichtstimmung erlebt, aber dieser Sonnenuntergang war einer der schönsten überhaupt.
Schließlich ging es weiter auf unserer Route einmal quer über Neuseelands Nordinsel von der Ostküste an die Westküste. Hier waren wir in der Taranaki Region unterwegs und haben es fototechnisch auf den Cape Egmont Leuchtturm, zusammen mit dem Vulkan Mount Taranaki abgesehen. Allerdings hatten wir den Plan ohne die Wolken gemacht, denn fast während unseren gesamten Aufenthaltes hüllte sich der Mount Taranaki in dicke Wolken. Außer dem Leuchtturm und ein paar leuchtender Wolken war hier meist nicht viel zu sehen:
Es waren schon viel Geduld und ein frühmorgendliches Aufstehen um 04:50 Uhr nötig, damit wir den Mount Taranki dann doch noch einmal zu Gesicht bekommen sollten. Dann aber war es umso stimmungsvoller zum Sonnenaufgang:
Immer wieder auf unserer Reise versuchen wir, den Weg zum Ziel zu machen, uns kleine Highlights als Zwischenstopp zu suchen oder einfach zwischendurch mal anzuhalten, wo wir spontan Interessantes entdeckten. Das Postoffice von Pihama zum Beispiel (irgendwo im Nirgendwo) mag wirklich nichts Besonderes sein, aber es hat mich doch fasziniert:
Einmal während einer Tagesfahrt haben wir einen Stop an den Glühwürmchen-Höhlen in Waitomo eingelegt. Die Glühwürmchen in Neuseeland sind anders als wir es aus Europa kennen. Sie leben in Höhlen und haben lange Fäden um sich herum, mithilfe derer sie Nahrung wie Mücken einfangen können. Sie sind recht statisch an den Höhlenwänden zu finden und leuchten, um ihre Nahrung anzulocken. Ein tolles Naturschauspiel, wenn man solch eine Höhle durchquert - und es fühlt sich so an, als ob man in einen tollen Sternenhimmel schaut. Leider darf man in den Höhlen nicht filmen oder fotografieren, deshalb hier ein Video des Veranstalters:
Weiter ging es auf die Coromandel Halbinsel, die ich noch von meiner Reise im Jahr 2010 in sehr schöner Erinnerung hatte. Hier gibt es malerische Strände und die "Cathedral Cove", eine Höhle, die zwei Strandabschnitte miteinander verbindet. Auch hier standen wir wieder sehr früh auf, um den Sonnenaufgang zu fotografieren.
Sonne und Wolken wechselten sich während unseres Aufenthaltes ab und die schnell ziehenden Wolken habe ich wieder in einem kurzen Timelapse-Video als Zeitraffer festgehalten.
Auf der Coromandel Halbsinsel zeigt sich einmal mehr, dass Neuseeland eine geologisch sehr aktive Insel ist. Es gibt hier einen Strand namens Hot Water Beach, wo sich bis zu 65 Grad heiße Quellen unterm Sand befinden. Sie sorgen für ein schön warmes Badeerlebnis, wenn man sich ein Loch buddelt und sich hineinlegt. Manchmal ist es so heiß, dass es fast wehtut.
Von der Coromandel Halbinsel fuhren wir weiter in Richtung Norden. Auf Höhe von Auckland gibt es tolle Strände, einer davon ist der Muriwai Beach. Hier nistet auf mehreren Felsen eine Basstölpelkolonie in toller Kulisse.
Nachdem wir während unserer Neuseeland-Reise oft gemischtes Wetter hatten, kam die Sonne in den letzten Tagen immer mehr zum Vorschein. Das freute uns sehr, denn für uns ging es immer weiter in den Norden der Nordinsel, wo tolle Strände und Buchten auf uns warteten - und die lassen sich natürlich am besten bei schönem Wetter erkunden. In der schönen Bay of Islands legten wir einen Zwischenstopp ein und ließen es uns bei kühlen Drinks so richtig gut gehen. In Paihia zeigen sich die Pohutukawa Trees in voller Blütenpracht. Sie werden von den Kiwis auch "Christmas Trees" genannt, weil sie vor allem um die Weihnachtszeit herum in leuchtendem Rot blühen. Ganz toll anzusehen!
Im hohen Norden schließlich genossen wir die endlosen Strände. Zwei Nächte waren wir am 90 Mile-Beach untergebracht, der in Wirklichkeit keine 90 Meilen, sondern nur 88 Kilometer lang ist. Unsere Unterkunft gefiel uns so gut, dass wir zum ersten Mal in diesem Urlaub zum Sonnenuntergang nicht fotografieren gegangen sind, sondern uns mit einem Glas Wein und Snacks auf die Terasse gesetzt haben und einfach nur geguckt haben. ;-)
Ganz im Norden von Neuseelands Nordinsel fuhren wir zur Spirits Bay, an deren Strand unzählige abgeschliffene Muschelschalen den Strand bedecken.
Und hier noch ein paar weitere Eindrücke von unseren letzten Tagen auf der Nordinsel:
Nun ist unsere Zeit in Neuseeland leider schon vorbei und wir machen uns startklar für den Rückflug. Zuerst fliegen wir in einem 17-Stunden-Flug nach Dubai, bleiben dort einen Tag und dann warten sechs weitere Stunden Flug bis nach Hamburg auf uns. Pünktlich zu Weihnachten sind wir wieder da. Das wird ein Kulturschock. ;-) Trotz etwas wehmütiger Abschiedsstimmung freuen wir uns riesig, euch endlich wiederzusehen! Und am zweitmeisten freuen wir uns auf echtes deutsches Vollkornbrot mit Mettwurst!
hossi (Dienstag, 20 Dezember 2016 10:24)
Na, mein Glühwürmchen, da hast Du ja noch einmal voll "zugeschlagen
Na, mein Glühwürmchen, da hast Du ja noch einmal "voll zugeschlagen", ein Bild schöner als das andere! Ein Kalender nur mit Leuchttürmen bietet sich nahezu an und die Reiseberichte als Buch oder für viele "klicks" im Netz .... etc ....
Ich freue mich auf Euch!!!!!!
GLG
Otti - der letzte (Kommentar) (Mittwoch, 21 Dezember 2016 20:29)
Der krönende Abschluß einer genialen Foto-Doku!
Sowohl in Martins mails, als auch hier in Deinem Blog.
Ich hatte nichts anderes erwartet.
Danke für Eure packenden Reiseberichte, die Mega-Fotos
und eindrucksvollen Timelapse-Videos.
Für mich als daheimgebliebener Mitteleuropäer war es kein
Kulturschock, sondern "Horizonterweiterung", "Erdkundestunde",
"Staunen" über die wahnsinnige Professionalität der Verfasser und immer wieder nur F R E U D E an superschönen Eindrücken vom anderen Ende der Welt, die Ihr so toll in Wort und Bild für uns festgehalten habt!
Danke an Euch beide, dass ich mit dabei sein durfte!!!
Viele Grüße
Euer Otti